Hospitation: Definition, Vorteile und Abgrenzung zu anderen Praktikumsformen

Die Möglichkeit, ein Unternehmen und die dortigen Arbeitsbedingungen näher kennenzulernen, kann durch eine Hospitation in Betracht gezogen werden. Im Gegensatz zum Praktikum, bei dem man aktiv am Arbeitsgeschehen teilnimmt, ermöglicht die Hospitation einen Einblick, ohne selbst in den Arbeitsprozess eingebunden zu sein. Dieser Ansatz bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Unternehmenskultur und Arbeitsabläufe aus einer neutralen und beobachtenden Perspektive zu erforschen. In diesem Text werden wir die Vorteile und Ziele von Hospitationen genauer beleuchten und ihre Bedeutung in verschiedenen Kontexten erläutern.

Definition Hospitation: Zuschauen, wenn andere arbeiten Die Vorteile der Hospitation Unterschiede zwischen Hospitation und anderen Praktikumsformen

Definition Hospitation: Zuschauen, wenn andere arbeiten

Was oftmals verpönt ist, steht bei der Hospitation im Mittelpunkt: das Zuschauen, wenn andere arbeiten. Wer sich ein Unternehmen ansehen möchte oder das aktive Tagesgeschäft in einem bestimmten Beruf kennenlernen will, kann eine solche Hospitation in Erwägung ziehen. Diese ist in vielen Unternehmen und in fast allen Branchen möglich. Hospitanten sind nicht aktiv, sondern lediglich als Zuschauer in einem Unternehmen, einer Einrichtung oder Organisation anwesend. Sie machen sich ein Bild davon, was den Alltag in der jeweiligen Branche und im Job bestimmt, welche Prozesse wichtig sind und welche Fähigkeiten gefordert werden. Ein besseres Verständnis für die Arbeitsbedingungen sowie für die Abläufe im Unternehmen wird erlangt.

Die Hospitation ist unter anderem für künftige Karriereentscheidungen wichtig und kann auch vorgenommen werden, wenn eine berufliche Neuorientierung angestrebt wird.

Die Vorteile der Hospitation

Wer als Hospitant im Unternehmen ist, bekommt einen umfassenden Überblick über alle Abläufe und Prozesse dort.

Auch die internen Strukturen werden deutlich, wobei eine längere Hospitation verständlicherweise auch einen besseren Einblick erlaubt. Hospitanten bekommen einen wertvollen Einblick in die Arbeitsatmosphäre in dem Unternehmen, in dem sie vielleicht später selbst tätig werden wollen.

In Gesprächen mit Mitarbeiter und Vorgesetzten kann sich zeigen, ob die anvisierte Stelle später infrage kommt oder ob die Arbeitsinhalte überhaupt zu den eigenen Vorstellungen passen.

Nachteilig ist bei der Hospitation, dass es sich nicht um ein Arbeitsverhältnis handelt. Passiert in dieser Zeit ein Unfall, besteht demnach auch keine gesetzliche Unfallversicherung.

Diesem Punkt kann durch das Vorhandensein einer privaten Unfallversicherung entgegengetreten werden.

Video: 7 Gründe, warum du hospitieren solltest! Referendariat Tipp von happyRef

Unterschiede zwischen Hospitation und anderen Praktikumsformen

Die Hospitation ist eine Art Praktikum, auch wenn es streng genommen Unterschiede zwischen beiden gibt.

Das Praktikum verlangt eine aktive Teilhabe, es werden durch den Praktikanten die üblichen Unternehmensaufgaben übernommen. Damit kann ein Praktikant je nach Stelle eine vollwertige Arbeitskraft ersetzen.

Der Hospitant hingegen ist nur ein Beobachter, der wichtige Einblicke gewinnt, jedoch nicht selbst aktiv wird.

Bei der Hospitation stehen Schauen und Lernen im Vordergrund, beim Praktikum hingegen das Ausprobieren und Anwenden.

Die Hospitation unterscheidet sich zudem von diesen Praktikumsarten:

Hospitanz und Hospitation
Auch wenn die Begriffe ähnlich klingen, gibt es doch einen Unterschied. Die Hospitation stellt eine organisierte Form des Kennenlernens eines Arbeitsplatzes dar. Die Hospitanz hingegen ist eher informell, es gibt keine festen Regelungen oder Vereinbarungen. Aktiv mitgearbeitet wird jedoch im Gegensatz zum Praktikum bei beiden Formen nicht.
Hospitation und Referendariat
Beide Konzepte verfolgen unterschiedliche Ziele. Die Hospitation erlaubt das Erkunden des Betriebs oder Arbeitsplatzes durch Beobachten, während das Referendariat ein Programm mit praktischen und theoretischen Inhalten ist. Es ist oftmals sogar verpflichtend durchzuführen (unter anderem für Lehrer). Das Referendariat bereitet damit auf eine bestimmte Karriere vor, während die Hospitation einen Beruf eher allgemein vorstellt.