Im Rahmen des alljährlich im ECOMAT stattfindenden Bionik-Kongresses zeichnete die Jury vier Studenten der Hochschule Bremen für ihren innovativen Filter-Prototyp aus, der sich an der filtrierenden Nahrungsaufnahme des Grönlandwals orientiert. Das Projekt vereint biologische Funktionsmorphologie mit modernem Konstruktiondesign und zielt auf effiziente Durchfluss-Aquakultursysteme ab. Der mit fünftausend Euro dotierte Bionik Award würdigt sowohl technisches Potenzial als auch Aussicht auf industrielle Umsetzung. Die Hochschule fördert zudem Grundlagenforschung und neuartige aktuell Materialinnovationen.
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Praxisnahe Lehre und Grundlagenforschung der HSB fördern innovative Bioniklösungen
An der Hochschule Bremen profitiert der Bionikstudiengang von über 20 Jahren Erfahrung in interdisziplinärer Lehre. Biologische Funktionsmorphologie und nachhaltige Materialentwicklung bilden die wissenschaftliche Grundlage, die in technischen Projekten Anwendung findet. Studenten lernen, Forschungsergebnisse methodisch zu erfassen, zu analysieren und in praktische Lösungen umzusetzen. Durch Laborexperimente und Industriekooperationen erwerben sie praxisrelevante Kenntnisse für Innovationen in der Robotik, Filtertechnik und bei umweltfreundlichen Werkstoffen. Sie entwickeln Prototypen, optimieren Prozesse und fördern nachhaltige Produktkonzepte.
Offene Atmosphäre beim Kongress ermöglicht interdisziplinären Dialog und Kooperation
Rund 150 Teilnehmer aus Forschung, Lehre und Industrie trafen sich im ECOMAT in der Airportstadt, um am Bionik-Kongress der Hochschule Bremen teilzunehmen. Das Bionik-Innovations-Centrum B-I-C hatte in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Technische Biologie und Bionik sowie dem BIOKON-Netzwerk das Programm gestaltet. Schwerpunkt bildeten interaktive Workshops, Posterpräsentationen und Fachvorträge, die praxisnahe Lösungen auf Basis biologischer Vorbilder diskutierten und den interdisziplinären Dialog nachhaltig intensivierten. Zudem boten Fachausstellungen und Firmenstände vertiefte Einblicke.
Pflanzenmorphologie, Fischrobotik und CFD dokumentieren praxisnahen vielfältigen Bionik-Fortschritt eindrucksvoll
Die Konferenz umfasste 21 Fachvorträge und 32 Posterbeiträge, in denen aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt wurden. Schwerpunktmäßig beleuchteten Referentinnen und Referenten die funktionsmorphologischen Eigenschaften von Pflanzen, die Entwicklung von biomimetischen Robotiksystemen nach dem Vorbild aquatischer Tiermotive sowie Fortschritte bei ökologisch nachhaltigen Materialien. Zusätzlich präsentierte eine Reihe an Vorträgen innovative Einsatzfelder für Computational Fluid Dynamics. Die Kombination aus wissenschaftlicher Tiefe und angewandter Methodik förderte praktische Erkenntnisse und künftige Entwicklungsstrategien. Mit internationaler Beteiligung weiterhin.
Jury lobt Konzept und Ausblick des bionisch optimierten Aquakulturfilters
In diesem Jahr erhielten vier Studenten der Hochschule Bremen den begehrten Bionik Award: Philipp Reh, Oskar Glenz, Ina Hainer und Timon Vorwig. Sie präsentierten ein neu entwickeltes Filtersystem für Durchfluss-Aquakulturen, das die effiziente Filterleistung des Grönlandwals nachbildet. Die Jury würdigte insbesondere die fundierte technische Ausarbeitung, den funktionsfähigen Demonstrator sowie die aussichtsreichen Perspektiven einer wirtschaftlich rentablen Serienproduktion im Industrieumfeld. Das Projekt integriert biologische Forschungserkenntnisse direkt in praxisrelevante technische Lösungen.
HSB-Team überzeugt Publikum mit biomimetischem Seeläuse-Tag-Attachment beim internationalen Wettbewerb
In einem Akt überreichte die Jury der GTBB den renommierten Jury-Preis an Kristina Schreiber, Alex Horne und Assoc. Prof. Dr. Eize Stamhuis von der Universität Groningen. Ihr Beitrag präsentierte neuartige evolutionäre Algorithmen in Verbindung mit Computational Fluid Dynamics für die Analyse biologischer Strömungsphänomene. Der Publikumspreis wurde parallel verliehen und ging an Vera Hörger, Prof. Dr. Susanna Labisch und Prof. Dr. Jan-Henning Dirks von der HSB für ihr seeläuseninspiriertes biomimetisches Tag-Attachment.
Kesel lobt Engagement von Airbus, CTC, Bremen und BMBF
Mit Blick auf den aktuellen Förderaufruf „Biologisierung der Technik“ (jetzt BMFTR) dankte Prof. Dr. Antonia Kesel den Sponsoren Airbus Operations GmbH, CTC GmbH als Teil der Airbus-Familie, dem Land Bremen, der Wirtschaftsförderung Bremen und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung für ihre bereitgestellten Haushaltsmittel. Dieses Engagement schafft Grundlagen für vernetzte, interdisziplinäre und kooperative Forschungsprojekte, erleichtert den Wissenstransfer zwischen Disziplinen und beschleunigt die Entwicklung praxisnaher Anwendungen, die auf naturinspirierten Lösungen basieren.
Praxisnahe Projekte zeigen interdisziplinären Nutzen im erfolgreichen Technologietransfer Bionik
Der Bionik-Kongress an der Hochschule Bremen fördert den interdisziplinären Diskurs zwischen Biologen, Ingenieuren und Materialwissenschaftlern, indem er neueste Forschungsergebnisse in Vorträgen und Postern präsentiert. Studenten profitieren von praxisnahen Projekten wie dem Grönlandwal-basierten Filterprototyp, der gleichzeitig wissenschaftliche Exzellenz und wirtschaftliche Umsetzbarkeit vereint. Mit Rückhalt durch Förderprogramme von BMBF, Land Bremen und industriellen Partnern wird der Technologietransfer beschleunigt und der Weg für nachhaltige, naturorientierte Innovationen geebnet. Diese Initiative stärkt die regionale Forschungslandschaft erheblich.

